Der Leitungswechsel am MBS ist ein guter Grund zur Rückschau. Was ist geglückt? Was steht an?
Für mich war es eine erfüllende Zeit, in der ich wachsen und reifen konnte! So bin ich geworden, was ich heute bin. Wir Menschen haben ja unser biologisches Erbe (von Mutter & Vater): unser Körper, unser Aussehen, unsere Begabungen als „Ausgangsmaterial“. Das sind die ersten Ressourcen.
Dazu kommt unsere Sozialisation in Kindheit, Jugend und als Erwachsene: unsere Bildung (mehr als Schule!), unsere Prägungen, unsere Kultur usw. Wir werden am Du zum Ich (Martin Buber): Wir haben Vorbilder, setzen uns mit Lehrerinnen, Nachbarn, Pfarrerinnen oder Trainern auseinander.
Und dann können wir aus Erbe und Sozialisation etwas machen. Wir werden nicht nur von unseren Genen und unserer Umwelt bestimmt. Wir können uns verändern, können uns Ziele setzen. Ich nenne das gerne meine „Berufung“.
In Anlehnung an Schulz von Thun 2021: Erfülltes Leben halte ich also Rückschau. Ich tue das als einer, der ein erfülltes Leben hat:
- Manche Wünsche haben sich erfüllt (Ehe, Kinder, Enkel, „Erfolg“ im Beruf, Zugehörigkeit zu einer Gemeinde; Haus mit Garten, Bibliothek …).
- Durch meinen Glauben sehe ich einiges an Sinn in meinem Leben (ich werde gebraucht, ich erlebe Transzendenz).
- Meine Biografie erlebe ich erfüllend: Ich habe Erlebnisse, auf die ich stolz bin. Ich habe manches angerichtet, aber Vergebung erfahren. Ich habe Schmerz & Kränkung erlebt, halte das aber aus und kann vergeben. Ich habe viele Gründe für Dankbarkeit.
- Ich habe ein erfülltes Dasein als Geschöpf, das macht die spirituelle Dimension in meinem Leben aus.
Friedemann Schulz von Thun 2021: Erfülltes Leben. Ein kleines Modell für eine große Idee. München: Hanser