Biografien

… in Geschichte verstrickt

„Der Mensch wird am Du zum Ich!“

Martin Buber

Vorbilder sind wieder im Kommen. Das kann man auf dem Buchmarkt beobachten: Biografien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden veröffentlicht. Es erscheinen nicht mehr langatmige und kritische Abhandlungen.

Zur Identitätsentwicklung sind Selbsterkenntnis und Selbstgestaltung (Oerter/Montada 2002) grundlegend wichtig. Es geht um Zugehörigkeit und Abgrenzung: Kinder und Jugendliche ahmen andere nach, grenzen sich aber auch von anderen ab. Sie setzen sich mit ihnen auseinander, reflektieren ihre Haltung usw. (Mendl 2015, 12ff.). Keinesfalls lassen sich Kinder und Jugendliche einfach nur „blind“ prägen oder „sozialisieren“, sie wirken vielmehr aktiv mit.

Gerade in unserer „postmodernen Multioptionsgesellschaft“ mit ihren so unterschiedlichen Zwängen zur Wahl suchen Menschen aller Altersstufen nach Orientierung, das gilt etwa auch für den Bereich der „Werte“. Kants Forderung, der aufgeklärte Mensch solle sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen bedienen, hat sich doch m.E. als moderner Mythos erwiesen. An wem oder was können sich Menschen heute orientieren, an welchem Wollknäuel können sie sich entlanghangeln?  Hier erscheinen Biografien anderer eine Hilfe, selbstredend müssen wir uns entscheiden, müssen reflektieren und auswählen (ausführlich Mendl 2015: 27-45).

Die hier eingestellten Biografien sollen Modellcharakter haben. Sie sind nach einem ähnlichen Schema aufgebaut: Nach der Beleuchtung des historischen Hintergrundes betrachten wir einen Menschen, suchen den Anlass für einen besonderen Lebensauftrag. Wir fragen nach Berufung und Vision, erkunden die Handlungsmuster und wagen eine kurze Würdigung.

Zur Vertiefung gibt es hier noch weitere Informationen und Literaturhinweise: Vertiefung Biografielernen