1450-1789: Welt im Aufbruch

Auf das  Mittelalter (500-1500)  folgt eine neue Zeit. Ein neues Selbstbewusstsein macht sich breit. In Italien wendet man sich ganz neu der Antike zu, spricht von deren Wiedergeburt (Renaissance) und wendet sich ganz neu dem Diesseits  zu. In Anlehnung an die Antike studiert Leonardo da Vinci den Körper des Menschen. Nicht mehr kirchliche Lehren, sondern antike, vorchristliche Denker werden zitiert. Die Welt scheint nur noch von Wandel und Veränderung bestimmt.

Lange machen sich Menschen Gedanken um den Aufbau der Welt. Zunächst folgt man dem Weltbild der Bibel: Die Erde ist das Zentrum der Welt, darum sind die anderen Himmelskörper an den Himmel geheftet. Bis Nikolaus Kopernikus die Sonne in den Mittelpunkt stellt und damit eine Revolution auslöst.

Dann brechen die Europäer zur Erkundung der Erde auf: Zuerst suchen die Portugiesen den Seeweg nach Indien, indem sie Afrika umrunden und nach Osten segeln. Dann setzen die Spanier auf den Italiener Christop Kolumbus, der mit dem oben abgebildeten Schiff nach Westen segelt, um die Erde zu umrunden und Indien von Westen aus zu erreichen. Tatsächlich entdeckt er Amerika, einen bis dahin unbekannten Kontinent, auf dem die Spanier bald ein Kolonialreich errichten.

Mitte des 15. Jh. erfindet Johannes Gutenberg in Mainz den Buchdruck mit beweglichen Buchstaben. Zunächst stellt er eine wunderschöne Bibel her, die ihn in den finanziellen Ruin treibt. Bald entstehen überall Druckereien und drucken alles, was geschrieben ist und was sich verkaufen lässt. Eine Bibel nach der anderen wird gedruckt. Aber auch Lehrwerke berühmter Wissenschaftler. Und bald schon entstehen kurze Flugschriften, die man als Vorläufer späterer Zeitschriften bezeichnen könnte. Oft sind sie illustriert. Als die Reformation losbricht, werden die Schriften der Reformatoren wie ihrer Gegner gedruckt, dazu Luthers Bibelübersetzungen.

Luthers Einsatz für eine Reformation der Kirche bringt ihn 1521 in Worms vor den Reichstag – Luther widersetzt sich einem Widerruf gegen die Vernunft und die biblische Tradition. Gewissensfreiheit!

Die Reformation in Mitteleuropa ist ein Meilenstein auf dem Weg in die Moderne. In ihrem Gefolge setzen immer mehr Gelehrte auf Vernunftgründe, Nachdenken, Kritik. Zusammenfassend nennt man das schließlich das Zeitalter der Aufklärung.