Nach der Auferstehung Jesu tragen Anhänger die Botschaft weiter – weit über die Grenzen der römischen Provinz Judäas hinaus. Dabei erweist sich die Infrastruktur des Weltreiches als gute Vorbereitung. Überall kehren Menschen zu Jesus um, ein Saulus wird zum Paulus (Apg 9).
Träger der Verbreitung sind zunächst Apostel. Lukas berichtet von einem Missionseinsatz des Petrus in Caesarea (Apg 10). So reist Paulus gezielt in die Metropolen der damaligen Welt. Aber immer mehr breitet sich der neue Glaube durch normale Menschen aus, die ihren Glauben an den auferstandenen Christus als Matrosen, Handwerker oder Händler in alle Gebiete des Weltreiches (und darüber hinaus) mitbringen. Gerade in den Ballungszentrum des Lebens damals – den großen Metropolen wie Ephesus in Kleinasien, Alexandria in Ägypten, Rom in Italien, aber auch in den großen Militärlagern am Rhein finden wir früh christliche Spuren. Ein Zugereister ist Irenäus von Lyon (135- ca. 200), er kommt aus Smyrna (dem heutigen Izmir in der Türkei) und ist in seiner Jugend noch Polykarp von Smyrna, einem Schüler des Johannes, in seiner Heimat begegnet.
Unterm Strich überschreiten Petrus und Paulus die Grenzen zu den Völkern. Namentlich Antiochia wird erstes Zentrum der Missionsreisen, Paulus wird zum Völkerapostel. Das Römische Weltreich mit seiner guten Infrastruktur, die intensiven wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Regionen und auch die großen Militärlager an den Grenzen fördern den Dialog der Menschen aus unterschiedlichen religiösen Hintergründen. Die beiden großen Weltsprachen Latein (im Westen) und Griechisch (im Osten) begünstigen die Kommunikation. Die Botschaft vom gegenwärtigen Gott, das Miteinander in den Gemeinden, die tätige Diakonie und das Angebot ewigen Lebens zieht Menschen an. Überall entstehen christliche Zellen.