Kurz vor der Zeitenwende wird Jesus im östlichen Teil des Römischen Weltreiches geboren. Mit 30 Jahren tritt er als Rabbi am See Genezareth auf und verkündet den nahen Anbruch des Reiches Gottes. Offenbar ist er überzeugt, dass die Gottesherrschaft durch seine Verkündigung in Worten und Taten wirkt. Immer wieder erzählt er von diesem Reich in Gleichnissen: Es wächst wie ein Senfkorn zu einem großen Baum (Mk 4,30-32). Dabei erscheint die Aussaat des Bauern immer wieder vergeblich, auf steinigem Boden kann der Samen nicht tief genug wurzeln, auf dem Weg picken es die Vögel auf, unter Dornen wird es erstickt. Aber auf gutem Boden bringt es reiche Ernte (Mk 4,3-9.13-20).
Seine Verkündigung verbindet Jesus immer wieder mit erstaunlichen Taten (Krankenheilungen Mk 5,34; Speisungen Mk 6,30ff.; Sturmstillung Mk 4,35-41): Die Gottesherrschaft ist angebrochen! Alle, die sich abmühen und die belastet sind, werden eingeladen. Jesus will ihnen Ruhe schenken. (Mt 11,28) So bricht Gottes Herrschaft an und beginnt die Welt zu transformieren, das wirkt sich auf die Menschen und ihr Tun aus! Gottes Herrschaft durchbricht den Kreislauf menschlicher Gewalt und Gegengewalt: Alle Mitmenschen einschließlich der Feinde sollen Liebe erfahren (Mt 5,44). Nicht Herrschen, sondern Dienen prägt Beziehungen der Nachfolgenden (Mk 10,35ff).
Jesus findet Anhänger und beruft 12 Jünger, die er Apostel nennt. Um das Passafest im Jahr 30 wird Jesus verhaftet und nach kurzem Prozess gekreuzigt (Mk 14-15). Damit ist die Bewegung aber nicht am Ende! Die ersten Christen berichten von seiner Auferstehung. So unterschiedlich die Berichte vom leeren Grab und von Begegnungen mit dem Auferstandenen sind: Menschen nehmen nach seinem Tod am Kreuz seine Gegenwart wahr. Christus wirkt weiter! Gott ist in dieser Welt gegenwärtig und wird in der Person Jesu Christi sichtbar!