Um das Jahr 1000 setzt neues Leben ein. Aus alten Aufzeichnungen schließen wir, dass das Klima wärmer wird. Die Winter sind kürzer, die warmen Jahreszeiten dauern länger. Dadurch werden die Ernten besser, die Menschen können sich besser ernähren und die Bevölkerung wächst.Nun wachsen Dörfer und Städte, große Kathedralen werden gebaut. Ein kultureller Aufbruch beginnt. Aber im gesamten Zeitraum bleibt das Bild Europas landwirtschaftlich geprägt, Missernten führen Wirtschaftskrisen herbei. Die durch die schlechte Ernährungslage geschwächte Bevölkerung wird durch Seuchen und einfachsten Krankheiten bedroht.
Neben der wachsenden Landwirtschaft sind jedoch die Städte ein entscheidender Motor der Entwicklung: Nur hier finden sich die Vermögen, die den Bau einer Kathedrale ermöglichen. Die Städte werden wie Burgen von Mauern und Türmen umgeben und liegen nicht selten leicht erhöht (wie hier im Bild Rothenburg ob der Tauber – ein Bild aus dem 16.Jh).
Das Urbild der gotischen Kathedralen entsteht 1194-1260 in Chartre, von hier verbreitet sich der neue Baustil über Europa. Eindrucksvoll wachsen die Bauwerke zum Himmel, innen lassen große Fenster das Licht hinein.
1196 ziehen christliche Ritter nach Jerusalem, um die Heilige Stadt der Christen aus den Händen der Muslime zu befreien. Wie das Bild aus Frankreich zeigt, folgen die Ritter Christus als ihrem Gefolgsherren. Bis 1000 ist Europa Beuteobjekt von Normannen und Arabern, dann expandieren die Abendländer nach Jerusalem, nach Osten und Süden. Im 15. Jh. beginnen portugiesische Seefahren den Weg nach Indien zu erkunden.