Unser Evangelium des Sonntags: Lk 21,25-28

Die Endzeitreden nach Lk 21 haben es in sich: Kriege, Unruhen, Verfolgung, Naturkatastrophen führen zu Weltuntergangsstimmung und machen Angst. Und diese Angst begleitet die Geschichte der Menschen. 

Das passt nicht in unsere Adventstimmung. Aber das ist die Botschaft der Kirche am 2. Advent. Nach schonungslosen Hinweisen auf kosmische Katastrophen ermutigt Jesus seine Jünger, ihre Köpfe nicht hängenzulassen, sondern ihre Häupter zu erheben. Denn dann kommt der Menschensohn „in einer Wolke mit Macht und Herrlichkeit“. „Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht!“

Sind diese Worte aktuell? Ist das Theaterdonner? Das Wort Jesu ist damals nicht eingetreten: Die damals lebende Generation sollte nicht vergehen und nun sind annähernd 2.000 Jahre vergangen. Oder spricht Jesus seit damals bewusst jede Generation an? Brauchen nicht alle diesen Trost und Zuspruch: „Erhebt eure Häupter – eure Erlösung naht!“

Verstehen: Warnungen im Wind

Vor 40 Jahren warnten Friedensforscher vor dem Atomkrieg. Vor 30 Jahren warnten Naturwissenschaftler vor kosmischen Katastrophen durch Himmelskörper, die auf der Erde einschlagen könnten. 2009 warnten Forscher  vor Pandemien wie der Vogelgrippe. Corona zeigt uns gerade, wie gefährlich und tödlich Virenmutationen sind. Die Sorgen um das Weltklima treibt nicht nur die Jugend um. Wir stehen immer wieder an Abgründen.

Die Warnung vor einem Atomkrieg und der Atomkraft  nahmen viele ernst. Den Einschlag von Himmelskörpern nahm die Filmindustrie auf. Eine Pandemie konnten wir uns nicht vorstellen – trotz den Erfahrungen mit der „Spanischen Grippe“ im Anschluss an den 1. Weltkrieg.

Simulationen von Naturwissenschaftlern gehen heute davon aus, dass diese Welt noch 10 Millionen Jahre bestehen bleiben könnte. Dann bricht unser Ökosystem zusammen. Himmel und Erde werden vergehen! Da ändert weder eine Demonstration noch naturwissenschaftliche Forschung etwas. Himmel und Erde werden vergehen.

Unsere Zukunft

Jesus hat das Ende im Blick und spricht Trost aus! Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht. Auch in der größten Not, fallt ihr nicht tiefer als in Gottes Hand!

Weltuntergangsstimmung und Angst begleitet die Geschichte der Menschen: Naturkatastrophen und Kriege, Hunger und Krankheit gefährden das Leben und fordern heraus. Wir lernen friedlicher miteinander umzugehen, aber neue Konflikte entstehen. Wir besiegen Krankheiten, aber neue machen uns zu schaffen. Das Leben bleibt gefährdet und endlich. 

Aber durch Jesu Advent spricht Gott uns Trost zu. Erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht! Wir sind und bleiben in Gottes Hand!

Gegen Weltuntergangsstimmung und Angst halten wir uns an die feste Zusage Gottes: Unser Erlöser kommt. Er allein wird alles verändern und eine neue Welt schaffen, alle Tränen abwischen. Lasst uns unsere Häupter erheben! 

Jesus holt uns aus dem Weltuntergang heraus. Er holt uns nach Hause und feiert mit uns unsere Rettung. Unser Leben steht am Abgrund, aber es fällt nicht ins Bodenlose, sondern in Gottes Hand. Gott schenkt uns Zukunft und Hoffnung.Wir können einstimmen in die zahlreichen Adventslieder und unsere Erwartung bekennen. Ich steh an deiner Krippen hier!