Das Wort Kosake stammt aus dem Turko-tatarischen und meint „freier Krieger“. Seit dem 16. Jh wird es für Ukrainer und Russen gebraucht. Kosaken leben an der Steppengrenze in den Wäldern an den Flüssen Dnjepr und Don. Dort errichten sie ihre befestigten Lager und betreiben sie Fischfang, Jagd und Bienenzucht, später kommt die Viehzucht hinzu. Aber auch Raub- und Kriegszüge stehen auf ihrem Programm. Als Fortbewegungsmittel nutzen sie die Flüsse, deshalb sie sie oft nach den Flüssen bekannt (Dnjepr, Don, Wolga). 

Als Pioniere und Grenzbewohner zeigen sie eine militärisch orientierte Lebensweise mit starken partizipativen Institutionen, dem „rada“ (Rat) bzw. „kolo“ (Ring). Unter den ukrainischen Kosaken werden die „Kosaken jenseits der Stromschnellen“ bekannt, die „Zaporozer Kosaken“. Sie wählen die ihre Anführer ihrer Heere, der oberster Anführer ist der „Hetman“. 

Mit der Verbreitung der Leibeigenschaft in der Ukraine fliehen immer mehr Bauern an die Steppengrenze und schließen sich den Kosaken an. Diese Grenzbewohner werden etwa von Polen-Litauen als Grenzwächter gegen die Steppenvölker geschätzt. Eine gewisse Anzahl von Kosaken werden regelrecht in besoldete militärische Dienste genommen, anfangs sind es 300, später dann 8.000 Krieger. Im 17. Jh. unternehmen Kosaken Kriegszüge gegen die Tataren und Osmanen.

Während Polen-Litauen seine Institutionen ausbaut und seine Grenzen ausdehnt, steigt die Unzufriedenheit gegen staatliche Übergriffe und es gibt mehrere Kosakenaufstände. Schließlich werden Privilegien der Kosaken bestätigt, insbesondere wird ihnen freies Leben zugesichert. Mehr Kosaken kommen in militärische Dienste.  So entsteht in der Ukraine ein Herrschaftsverband, den man heute als „Hetmanat“ bezeichnet. Entsprechend der militärischen Organisation wird das Land in „Regimenter“ gegliedert, ein Stab gewählter Offiziere (Starsyna) berät den Hetman.Als Polen-Litauen erneut die Ukraine 1651 wieder unter seine Kontrolle bringen will, ist das Hetmanat dieser militärischen Überlegenheit  nicht gewachsen. So sucht man Unterstützung 1654 in Moskau, schließt eine Allianz mit dem Zaren und verspricht militärische Unterstützung. Aus Sicht des Hetmanats handelt es sich um eine Militärkonvention, aus Sicht Moskaus um einen Schritt zur Eingliederung in das Moskauer Herrschaftssystem. Die sowjetischen Historiker sehen später eine „Wiedervereinigung“ der Ukraine mit Russland, nachdem sie nach dem Zusammenbruch des Reiches von Kiew seit dem 13. Jh getrennt worden seien. Auf jeden Fall verbinden sich so die Geschichte der Ukrainer und Russen neu. In den Kriegen Moskaus und Polen-Litauens wird das Gebiet schließlich zwischen West und Ost geteilt.