Klagemodus

Viele von uns leben im Klagemodus. Es fehlt etwas. Ich habe Hunger. Ich wurde verletzt. Ich habe Zahnweh… viele Termine… Angst vor Corona.

Steigere ich mich da hinein, befeuere ich mein Stress-Level, vielleicht erreiche ich Schlaflosigkeit und sogar Stoffwechselstörungen. Das kann krank machen und depressiv. Das führt zu Beziehungsproblemen und macht einsam. (Das ist nicht ironisch gemeint, das ist durch Studien erwiesen.)

Dankbare Menschen fühlen sich besser, sind glücklicher, weniger depressiv, zufriedener. Psychologen und Pädagogen haben Interventionsmöglichkeiten erforscht und ausprobiert, die Dankbarkeit stärken.

Dankbarkeit

Heute soll es um Dankbarkeit gehen. Sie stellt sich ein, wenn etwas Besonderes geschieht. Wenn eine Bedrohung an uns vorüberzieht, wenn wir von einer schweren Krankheit geheilt wurden, wenn wir etwas geschenkt bekommen haben, womit wir nicht gerechnet hätten.

Eigentlich könnten wir Dankbarkeit empfinden, wenn wir über unser Leben nachdenken: Wie viel danken wir unseren Eltern und Freunden, unseren Nachbarn, unserem Land, der Natur – und wenn man über das „große Ganze“ nachsinnt, kann man auf Gott kommen. 

Psalm 103

David fällt in Psalm 103 sehr viel ein, wofür er Gott dankbar ist: Gott vergibt Schuld und heilt Gebrechen, er erlöst vom Verderben und krönt mit Gnade, er schenkt gute Gaben und jugendliche Kraft.

Sicher können wir in Davids Lob einstimmen. Manches haben wir schon erfahren, vielleicht die Überwindung von Krankheit, das Erleben von Vergebung und Gottes Gnade, das Empfangen der vielen guten Gaben.. 

Gott schafft Gerechtigkeit und hilft Unterdrückten, er offenbart sich Mose. Er ist voller Gnade und Langmut, sein Zorn bleibt nicht ewig, er behandelt uns nicht nach unseren Missetaten, sondern seine Gnade ist größer und er erbarmt sich über uns.

Manches von dieser Liste erhoffen wir, etwa gerechte Lebensverhältnisse für Menschen, die Umkehr von Menschen zu Gott. Wir hoffen auf  Frieden in der Welt und Bewahrung der Schöpfung. Sein Erbarmen erfahren wir täglich neu.

Gott kennt uns und weiß, wie vergänglich wir sind. Wie Blumen im Felde vergehen wir beim ersten Windstoß. Aber seine Gnade bleibt ewig bestehen für die, die ihn fürchten. Sein Thron steht fest, seine Macht umschließt alles.

Wie tröstlich diese Überlegungen Davids auch für uns sind! Der Schöpfer kennt uns, unsere Verletzlichkeit, Wankelmütigkeit, Schwäche und Leidenschaft. Er sitzt auf seinem Thron, er hat die ganze Welt in seiner Hand. 

Wochenaufgabe

Was hast Du persönlich erfahren? Vergebung, Heilung, Rettung aus Todesnot, Versorgung mit guten Gaben und Motivation? Dann erinnere Dich daran, schreib es auf und platziere diese Zeilen an einem für Dich zentralen Ort – in Deiner Bibel, auf deinem Mobiltelefon… Schreib einen Dankbrief oder plane eine Dankbesuch. Wir leben von solchen Erinnerungen, wenn das Leben uns einmal schwer wird.

Leidest Du an ungerechten Verhältnissen oder an der Zerstörung der Schöpfung? Dann schreibe Deine Klage auf. Halte sie fest. Überlege aber auch: Was gibt Dir Hoffnung? (Lese in den Psalmen, wie die Klagepsalmen in Hoffnung umschlagen!)  Und überlege, was Du dagegen persönlich tun willst und fange heute damit an. Was nimmst du dir vor? Schreib es auf Deine To-Do-Liste in Deinem Smartphone, stelle eine Erinnerung ein… mache einen Termin mit Dir und vielleicht mit Gott…

Staunst Du über Gott, den Schöpfer, Retter und Tröster? Dann schreibe deinen eigenen Dankpsalm – vielleicht hältst du jetzt nur Stichworte fest, aus denen du später Deinen Psalm schreibst. Oder Du skizzierst ein Bild, das Du später fertig zeichnest. Vielleicht gibt es hier im Garten ein Motiv, das du mit deinem Smartphone festhalten kannst.