Anvertraut!

Heute geht es um das Warten der Gemeinde auf den Herrn, der aus der Herrlichkeit des Vaters wiederkommt.  Jesus spricht im Gleichnis von einem Verwalter, den sein Herr über die Dienerschaft setzt, um ihnen die zugemessene Nahrung zu geben (2,42-48). Wer seinen Auftrag erfüllt, wird glücklich gepriesen und über alle Güter gesetzt.

Wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen. 

Lukas 12,48b

Wenn der als Verwalter eingesetzte Sklave aber seine Autorität missbraucht, es sich vor allem selbst gutgehen lässt, die anderen unterdrückt und schlägt, wird er bestraft (2,45ff.). Plötzlich und unerwartet kommt der Herr zurück.

viel gegeben

Auch uns ist etwas anvertraut. Unser Schöpfer schenkt uns zunächst einmal das Leben! Er schuf uns nach seinem Bilde: Wir sind auf ein Gegenüber angelegt, wir brauchen Gott und unsere Nächsten. Allein sollen wir nicht unterwegs sein. Wir verdanken uns anderen, Gott hat unser Leben gewollt, wir kommen wir von unseren Eltern her, vieles verdanken wir unseren Lehrerinnen und Pastoren, Freunden und Mentoren. Auf viele Menschen konnten wir uns verlassen, fanden Unterstützung und Hilfe.

Im Laufe unserer Jugend haben wir manches ausprobiert, neue Richtungen eingeschlagen, etwas ausprobiert. Schließlich haben wir uns selbst entdeckt, grenzen uns von anderen ab, gehen neue Weggemeinschaften ein. Wir finden einen Menschen, mit dem wir unser Leben teilen, gründen vielleicht eine Familie. Wir schließen unsere Ausbildung ab und nehmen unsere Berufstätigkeit auf. Vielleicht übernehmen wir in unserer Gemeinde eine Verantwortung. Überall können wir all die Gaben einsetzen, die wir empfangen haben.

Manche von uns sind für andere verantwortlich: Eltern für ihre Kinder, Erzieherinnen für die anvertrauten Kinder, Vorgesetzte für ihre Mitarbeitenden. Und so ist es auch als Christen für andere Menschen. Wir durften Gott als Schöpfer, Jesus Christus als Retter und den Heiligen Geist als Ermutiger und Ermahner kennen lernen. Unser Glaube ist uns anvertraut. Unserem auferstandenen Herrn sind wir verantwortlich. Er wird kommen.

Als Glaubende stehen wir in allen Beziehungen und allem Handeln vor Gott. Auch wenn er nicht leiblich anwesend ist, sind wir ihm verantwortlich. Wir warten auf ihn.

viel gefordert

Unser Glaube soll Folgen haben. Zum einen sollen wir ihn nicht verbergen, sondern anderen bezeugen. Unser Glaubens-Licht soll leuchten, wie Salz sollen wir unsere Umgebung beeinflussen. Unsere lebendige Beziehung zu Gott soll man auch in unserem Leben erkennen: Wir sind Gott verantwortlich, wir sind nicht die Herren unseres Lebens, sondern wir warten auf den Herrn, der kommt. 

Wir bleiben als Gemeinde zusammen unterwegs, hören auf Gottes Wort, achten aufeinander und gehen uns nach. 

„Wem viel gegeben ist, von dem wird auch viel gefordert werden, und wem viel anvertraut ist, von dem wird man auch um so mehr verlangen!“