Ein römischer Hauptmann bittet Jesus um Hilfe für seinen kranken Sklaven. Jesu solle sich nicht unter sein Dach bemühen, sondern könne nur ein Wort sprechen (8). Als Centurio müsse er selber Befehlen gehorchen und könne Soldaten Befehle erteilen.
Jesus lobt diesen Ausländer daraufhin: „Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden!“ (10) Und der Knecht des Hauptmanns wird gesund zu derselben Stunde.
Einfacher Glaube
Unsere Geschichte ist eine starke Ermutigung. Wir werden zu einem einfachen und schlichten Glauben ermutigt. Der Hauptmann erwartet Hilfe von Gott. Jesus muss nur ein Wort sagen. Jesus tut, worum er gebeten wird.
Wie oft kommen wir mit unseren Bemühungen nicht weiter? Wie oft leiden wir an unserer Schwachheit, unserem Alter, einer Krankheit? Wie oft verzweifeln wir, dass etwas nicht vorangeht? Machen wir es wie der Hauptmann von Kapernaum.
Grenzüberschreitender Glaube
Der Hauptmann hat Mitleid mit seinem Sklaven und sucht Hilfe bei Jesus. Als Angehöriger der Besatzungsmacht wendet er sich bittend an einen Rabbi des unterdrückten Volkes. Er überwindet die Distanz zu dem berühmten Rabbi des besetzten Landes. Er scheut sich nicht ihn anzusprechen als bedürftiger Mensch. Das ist unkonventionell und ungewöhnlich, er überschreitet eine Grenze. Darin wird er für uns zum Vorbild.
Manchmal denken wir, wir hätten einen guten Draht nach oben – stimmt das? Auf was beruht unser Glaube? Die Geschichte mahnt uns, Gott als Gott wahrzunehmen und nicht billig zu vereinnahmen.
Demütiger Glaube
Der Hauptmann erwartet nicht, dass Jesus selbst in sein Haus kommt, denn er sieht sich als unwürdig an: Er hat keinen Anspruch auf Gottes Hilfe. Auch damit wird er uns zum Vorbild.
Manchmal denken wir, wir hätten Gottes Hilfe verdient: Wir haben den Kindergottesdienst und die Jungschar besucht, wurden konfirmiert und besuchen Gottesdienste? Wir sind Mitglied der Kirche und zahlen Kirchensteuer? Wir spenden an Mission und Diakonie? Wir sind anständige Mensch? Aber Gott ist souverän, er ist uns zunächst nichts schuldig. Aber er will für uns sorgen, wir dürfen uns wie an einen guten Vater wenden.
Durchblickender Glaube
Als Soldat kennt er den Zusammenhang von Befehl und Gehorsam, Worte haben Macht. Diese Vollmacht sieht er auch bei Jesus im Blick auf die Krankheit seines Sklaven. Er vertraut auf Jesu Vollmacht und die Kraft seines Wortes. Auch daran ist er uns ein Vorbild.
Theoretisch nennen wir vielleicht Jesus unseren Herren. Aber bestimmt er unser Leben, unsere Rolle als Vater oder Mutter, Opa oder Oma, Sohn oder Tochter? Bestimmt er unsere Einstellung zur Arbeit und zur Freizeit, zum Umweltschutz und zur Politik? Wenn wir nur von ihm Hilfe für alle Bereiche unseres Lebens erwarten, dann sind wir dem Hauptmann von Kapernaum ähnlich.
Wenn wir ihn Herr nennen und nicht Herr sein lassen, ist unser Verhältnis zu ihm nur eine fromme Verzierung.
Unser Tun
Wir sind eingeladen, vor Gott zu treten und zu bitten – für andere Bedürftige, für unsere Nöte. Wer bittet, empfängt!
Der Hauptmann bittet um Hilfe für seinen Sklaven. Und Jesus hilft. Das geschieht nicht immer sofort, wie hier. Wir müssen manchmal warten. Aber er hat versprochen zu helfen! Seine Hilfe mag anders sein, als wir erwarten und uns in den Kopf gesetzt haben.