Auch die religiöse Bildung liegt dem Reformator am Herzen, schon den Eltern ist nicht nur die Sorge für die Ernährung aufgetragen, sie sollen die Kinder „vor allem zu Gottes Lob und Ehre erziehen“, […] „damit sie Gott und der Welt dienen können (Vorrede zum Kleinen Katechismus). Pfarrer und Gemeinde sollen die Eltern unterstützen.

In seinen Katechismen zeigt er, welchen Stoff er für grundlegend hält und macht auch pädagogische Vorschläge zur Vermittlung durch die Pastoren im Gottesdienst und durch die Eltern bei Tisch (Deutsche Messe 1526). Wolle man die Kinder erziehen, müsse man sich auf sie einstellen, damit sie das Wissen auch gut begreifen (Deutsche Messe 1526). ˝

Die Pfarrer sollen für Glaubensbekenntnis, Vaterunser oder Zehn Gebote immer wieder auf dieselbe Textfassung zurückgreifen, damit sich die Worte möglichst im Wortlaut einprägen. „Denn das junge und alberne Volk muss man mit einerlei gewissen Text und Formen lehren, sonst werden sie gar leicht irre, wenn man heute sonst und über ein Jahr so lehret, als wollte man’s bessern, und wird damit alle Mühe und Arbeit verloren“ (Deutsche Messe 1526). 

Nach dem Auswendiglernen müssen die Pfarrer für das Verstehen sorgen und dafür den Stoff eins nach dem anderen vornehmen, als Hilfsmittel stellt er den Großen Katechismus zusammen. So müht sich Luther immer wieder, das christliche Grundwissen zu verbreiten.

Luther propagiert tägliche Morgen-Gottesdienste für die Jugend und „um des Gesindes willen, dass sie auch versorgt werden und Gottes Wort hören“, da sie an anderen Predigten nicht teilnehmen könnten (Deutsche Messe 1526).

Neben der kirchlichen Arbeit mit Kindern soll auch in den allgemeinen Schulen religiöse Unterweisung und Bibelstudium stattfinden. Auch der Unterricht in den alten Sprachen ist ihm deshalb wichtig, damit die Kinder und Jugendlichen auf das Theologiestudium vorbereitet werden, aber auch mit Menschen aus anderen Nationen kommunizieren können. 

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