Menschen setzen sich seit jeher mit ihrem eigenen Leben auseinander, sie wollen verstehen, daraus lernen und das Leben künftig (besser) bewältigen. Sie haben kritische Lebenssituationen bewältigt und daraus Schlüsse für künftige Probleme gezogen. Sie sind in Schuldverstrickung geraten und wollen sich Rechenschaft geben. Sie wollen ihre Person präsentieren und inszenieren.
Beim Nachdenken über sich selbst helfen verschiedene Fragen: Woher komme ich? Was macht mich aus? Wer bin ich“ Was will ich? (Baierl 2008:45). Diese vier groben Fragen lassen sich dann in eine Reihe von Detailfragen leichter beantworten:
Welche Werte wurden mir vermittelt? Welche Wertschätzung wurde mir entgegengebracht? Welche Verletzungen habe ich erlebt? Wie reagiere ich auf andere? Wie kommuniziere ich? Wie gehe ich mit Konflikten um? Darüber hinaus können auch weitere Fragen gestellt werden: Was gibt mir Kraft, was kann mir Kraft in schwierigen Situationen geben? Was bringt mich weiter? Wie wirkt mein soziales Umfeld auf mich ein? Die Antworten sollten am ende ein gutes Identitätsgefühl vermitteln.
Eine konkrete Hilfe kann das Anlegen eines Lebensbuches sein, in dem das eigene Leben mit seinen vielen Etappen und Facetten beschrieben wird: Mein Heimatort, meine Eltern, meine Familie, meine Freunde, Ereignisse meiner Kindheit. Kita, Schule, Sportverein, Kirche, Peergroup usw. finden seinen Platz.